Neben der Temperatur ist die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Weinkühlschrank entscheidend. Eine zu trockene oder zu feuchte Umgebung kann die Qualität Ihres Weins erheblich beeinträchtigen. Um die Bedeutung und Unterschiede der Luftfeuchtigkeit besser zu verstehen, lesen Sie diesen Blogbeitrag.
Der Korken verhindert, dass der Wein mit Sauerstoff in Berührung kommt. Die richtige Luftfeuchtigkeit sorgt dafür, dass der Korken intakt bleibt. Daher ist es wichtig, ihn genau im Auge zu behalten!
Die ideale Luftfeuchtigkeit in einem Weinkühlschrank oder Weinkühler liegt zwischen 50 % und 75 %. Dieser Bereich verhindert das Austrocknen des Korkens, was zur Oxidation des Weins führen kann. Ist die Luft zu trocken (unter 50 %), schrumpft der Korken und lässt Luft an den Wein gelangen. Dies beeinträchtigt den Geschmack und kann den Wein sogar verderben.
Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit (über 85 %) kann sich Schimmel am Korken und Etikett bilden. Dies muss den Weinen zwar nicht unbedingt schaden, führt aber zu einem modrigen Geruch und einer unansehnlichen Optik der Flaschen.
Für die Weinlagerung gibt es keine feste Zahl, die am wichtigsten ist, sondern eine konstante Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70 Prozent. Besonders bei Weinen, die reifen müssen, wie zum Beispiel roter Bordeaux oder Burgunder, ist es wichtig, dass der Wein ruhig und unter stabilen Bedingungen reift. Schwankende Luftfeuchtigkeit kann dazu führen, dass sich der Korken ausdehnt und zusammenzieht, was zu Mikrooxidation führt. Dies beschleunigt den Alterungsprozess und kann den Wein aus dem Gleichgewicht bringen.
Bei Weinen, die Sie innerhalb weniger Monate trinken, wie beispielsweise viele Weiß- oder Roséweine, spielt die Luftfeuchtigkeit eine weniger wichtige Rolle. Dennoch ist es ratsam, diese Flaschen richtig zu lagern, insbesondere wenn Sie mehrere Sorten im selben Kühlschrank aufbewahren.
In einem traditionellen, oft unterirdischen Weinkeller herrscht eine natürliche Luftfeuchtigkeit von 65 bis 75 %. Diese höhere Luftfeuchtigkeit trägt dazu bei, die Geschmeidigkeit des Korkens zu erhalten und gilt seit Jahren als Maßstab für die professionelle Weinlagerung. Ein guter Weinkühlschrank versucht, dieses Klima nachzubilden, allerdings mit moderner Technologie und präziser Steuerung.
Ein Weinkühlschrank ist zudem oft besser isoliert als ein durchschnittlicher Keller, sodass Sie Temperatur und Luftfeuchtigkeit präziser steuern können. Die Luftfeuchtigkeit in einem Keller kann aufgrund jahreszeitlicher Einflüsse oder schlechter Belüftung schwanken.
Nicht alle Weinkühlschränke verfügen über einen aktiven Luftbefeuchter. In diesem Fall empfiehlt es sich, einen Wasserbehälter im Kühlschrank zu installieren. Dieses Wasser verdunstet langsam und sorgt für eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit – insbesondere in trockeneren Jahreszeiten wie im Winter, wenn die Zentralheizung die Luft austrocknet.
Stellen Sie den Behälter an einen stabilen, kippsicheren Ort und wechseln Sie das Wasser regelmäßig, um Schimmelbildung vorzubeugen. Manche Anwender greifen auch auf Hydrosteine oder Befeuchtungspads zurück, ein einfacher Behälter eignet sich für den Heimgebrauch jedoch genauso gut.
